Arten
Es werden zur Zeit zwischen 5 verschiedenen Slackline Arten
unterschieden:
Lowlines / Tricklines:
Die Lowline ist die gebräuchlichste Art des Slackens, da diese Line sowohl für
den Einsteiger als auch für den fortgeschrittenen Slacker ideal ist, um das
Laufen auf der Line zu erlernen, bzw. neue Tricks anzuwenden. Auf Grund dessen
dass die Line relativ nieder über dem Boden (knie- bis hüfttief) gespannt wird
ist der Aufbau sehr einfach und man muss dabei keine besondere Absicherungen
berücksichtigen. Als Untergrund eignet sich besonders Gras, Sand oder werden
weiche Matten unterlegt, damit im Fall des Gleichgewichtverlusts und damit
verbundenem herabfallen Verletzungen vermieden werden können.
Longlines:
Die Longline ist eine Line die Ihre Herausforderung in der Länge der Slackline
sucht. Dabei wird versucht eine möglichst lange Line vom einem Fixpunkt zum
anderen Fixpunkt zu spannen, die Länge beträgt dabei meistens zwischen ca. 40
und 100 Metern. Die Longline setzt besondere Ansprüche an den Slacker, durch die
größere Länge der Line wird die Konzentrationsfähigkeit auf einer sehr hohen
Dauerbelastung beansprucht. Durch die Länge der Line ist das Eigengewicht
wesentlich größer, d.h. die Line hat einen größeren Durchhang. Dies erfordert
beim Gehen mehr Ruhe und Gefühl, sollte die Line dann in Schwingung geraten ist
es sehr schwer diese wieder in einen ruhigen Zustand zu bringen.
Der Spannmechanismus muss sorgfältig mit Rückversicherungen aufgebaut werden, da durch die Länge der Line extrem hohe Kräfte auftreten. Geprüftes Material und ein sorgfältiger Aufbau sind Vorraussetzung, damit das Material Stand halten kann. Je länger das gespannte Band ist, umso mehr gespeicherte, potentielle Energie ist darin enthalten. Im Fall von Materialversagen wird diese in Bewegungsenergie umgewandelt und das Band sowie die Metallbefestigungen können zu messerscharfen Gegenstände werden und den Slacker sowie im Umfeld befindliche Personen gefährlich verletzten.
Highlines:
Die Highlines werden von ca. 5 Meter Höhe bis in mehreren hundert Meter Höhe
angebracht. Durch die große Ausgesetztheit spiegelt die anspruchsvollste Art des
Slackens wieder und setzt hohe Anforderungen an die Psyche. Die Lines werden
dabei zwischen Felsen, Gebäuden oder Schluchten angebracht, durch die
überdurchschnittliche Höhe ist eine Selbstsicherung für den Fall eines Absturzes
zwingend erforderlich. Im Fall eines Sturzes droht durch die Selbstsicherung
nicht der Verlust des Lebens. Das Fangen der Line im Flug ist dabei eine
Vorraussetzung, um bei Gleichgewichtverlust weniger Kräfte auf die Highline
wirken zu lassen und das Material zu schonen. Die Highlines werden immer
redundant aufgebaut und zusätzlich noch durch ein darunter angeklebtes
Kletterseil zur Sicherung aufgebaut.
Rodeolines / Freestylelines:
Die Rodeolines sind nicht sehr stark gespannt sondern werden relativ schlapp
aufgebaut. Da die Line sehr locker gespannt ist hat sie einen größeren
Durchhang, dies macht das Begehen wesentlich schwieriger als bei straffen Lines.
Die Gefahr von Stürzen ist etwas höher als bei normalen Lines, auch die Tricks
beschränken sich auf das normale Gehen, Umdrehen, quer Stehen und Surfen
(langsames konntrolliertes Schwingen). Rodeo-Lines sind ein hervorragendes
Training für die Highline, da unter dem Schwerpunkt des Slackliners die
Line sehr ruhig gehalten werden muss. Das eigentliche Ziel ist es durch das
einfache Gehen auf der Schlappseil ähnlichen Line die Kontrolle und das
Gleichgewicht zu bewahren. Die Rodeo-Line sollte in der Mitte des Durchhangs nur
geringfügig über dem Boden sein, um die Fallenergie der leicht bevorstehenden
Abgänge möglichst gering zu halten.
Waterlines:
Die Waterline ist eine über dem Wasser gespannte Slackline. Durch den fehlenden
festen Untergrund als Möglichkeit abzusteigen wie auch als optischer Fixpunkt,
macht es das Begehen einer solchen Line wesentlich schwieriger als über festem
Untergrund. Nach einer gewissen Übungsphase werden die Waterlines häufig dazu
benutzt um spezielle Sprungtricks wie z.B. Salto mit der Landung zu üben. Im
Fall eines Sturzes ist durch das Wasser die Verletzungsgefahr wesentlich
geringer als über festem Boden, wobei ein Aufprall im Wasser nicht immer
schmerzfrei sein muß!
Die Wahl des Gewässers sollte für normales Gehen mindestens 1,50m Wassertiefe
aufweisen und einen möglichst glatten Untergund wie z.B. feine Kiesel, Sand
oder Schlamm haben. Für Sprünge sollte die Wassertiefe wesentlich mehr sein,
damit man bei der Landung im Wasser nicht auf den Untergrund stößt. An den
Uferseiten sollte der Untergrund möglichst abrupt abfallen, damit sich der
Slackliner bei evtl. Stürzen in Ufernähe nicht auf Grund der fehlenden
Wassertiefe verletzten kann.
Unterschiedliche Anforderungen beim Begehen einer Waterline setzen fließende und
stehende Gewässer voraus. Das fließende Gewässer lenkt durch die Wasserbewegung
zusätzlich ab und stört das Gleichgewichtsempfinden.