Ausrüstung

Nordic Blading Stöcke:

 

Auf dem Markt gibt es eine Vielfalt von Stöcken, welche sich vom Material (Aluminium oder Carbon) vom Gewicht und vom Griff- bzw. Schlaufensystem unterscheiden. Zudem unterscheidet man zwischen der Größenverstellbarkeit der Stöcke, wo zum einen Teleskopstöcke (längenverstellbar +-10 cm) und zum anderen feststehende Stöcke zur Verfügung stehen. Für die Verwendung von Stöcken für das Nordic Blading sollte unbedingt darauf geachtet werden, daß der Stock den speziellen Anforderungen für das Nordic Blading gerecht wird, d.h. Wander- oder Skistöcke sind für die Ausführung von Nordic Blading nicht geeignet. Es können alternativ Langlaufstöcke verwendet werden, es sollte jedoch darauf geachtet werden, daß durch den harten Teerbelag der Abrieb der Stockspitzen sich erhöht. Auf Grund dessen ist ein spezieller Nordic Blading Stock mit härteren Stockspitzen zu empfehlen.

 

Auf ein paar wichtige Hinweise die Sie beim Stockkauf beachten sollten möchte ich hinweisen:

 

1.) Die richtige Stocklänge

 

Es muß die passende Stocklänge verwendet werden, damit die verschiedenen Nordic Blading Techniken ordentlich ausgeführt werden können und ein maximaler Nutzen mit dem Einsatz der Stöcke daraus gezogen werden kann. Für die Stocklängenberechnung wird die Faustformel Stocklänge max. = Körpergröße x 0,9 (+2,5 cm) verwendet, damit erhalten Sie die Länge des Stocks in Zentimeter. Die allgemeine Tendenz führt jedoch eher zu einem kürzeren Stock hin, da sich durch die veränderten Skatingtechniken und den damit verbundenen hochfrequenten, kürzeren Stockschüben die längere Ausführung des Stocks erübrigt. Alles in allem sollte bei der Stockauswahl ein fachkundiger Rat in Anspruch genommen werden, da die Länge des Stocks individuell auf jeden Läufer und Technik abgestimmt werden sollte. Als Richtmaß für die Skatingtechnik kann sich der Läufer aufrecht neben den Stock stellen, der Stockgriff sollte dann mit seinem Ende annähernd bis an das Ohrläppchen reichen.

 

2.) Das Griff-Schlaufensystem

 

Der Griff muss gut in der Hand liegen und der natürlichen Handgelenkstellung entsprechend geformt sein. Es ist zwischen Kunststoff und Korkgriffen zu unterscheiden, wobei der Korkgriff bei exklusiveren Modellen Verwendung findet und ein besseres Griffgefühl (Haftung) vermittelt. Die Griffschlaufe sorgt dafür, daß die Hand optimal am Griff positioniert ist und die Armkraft beim Abdruck mit der Hand auf den Stock direkt übertragen wird. Durch die Fixierung der Hand in der Schlaufe, muss der Stock nicht mit geschlossener Hand gehalten werden, sondern es kann der volle Bewegungsumfang und Schub durch den Stock genutzt werden.

 

Die Schlaufe sollte verstellbar sein und einen Klettverschluss aufweisen, nur dadurch ist der Stock optimal mit der Hand verbunden und kann mit einer lockeren Handhaltung dynamisch eingesetzt werden. Bei der Fixierung der Schlaufe muss darauf geachtet werden, daß die Hand nicht eingeschnürt und dadurch die Durchblutung eingeschränkt wird. Die Schlaufen von Wander-, Langlauf- oder Skistöcke sind auf Grund der fehlenden Führung und differierenden Längen nur sehr bedingt geeignet. Der Stockhersteller LEKI hat ein patentiertes Trigger-Griffsystem, mit dem per Rasterverschluss sehr schnell die Griffschlaufe vom Stock herausgezogen werden kann (z.B. bei der Gymnastik), dies hat den Vorteil daß bei den Übungen nicht jedesmal die Hand aus der Griffschlaufe entnommen werden muß.

 

3.) Die Stockspitze und der Pad

 

Die Spitzen der Nordic Blading Stöcke sind aus sehr widerstandsfähigem Hartmetall und dadurch für den Einsatz auf Teerstrassen geeignet. Als zusätzlicher Schutz gegen Verletzungen werden spezielle Gummipads empfohlen, diese werden auf die Hartmetallspitze aufgesteckt sodass die Stockspitze erst mit dem Aufsetzen des Stocks auf den Asphalt den Gummipad durchdringt und seine Haftung auf dem Boden findet. Neuerdings gibt es Stockspitzen mit einer geringen Dämpfung, damit beim Aufsetzten weniger Schwingungen auf das Rohr des Stocks übertragen werden.

 

4.) Das Material

 

Bei den Stöcken werden verschiedene Materialien zum Einsatz gebracht. Es sind Carbon- und Aluminiumstöcke auf dem Markt zu finden, wobei die Carbonstöcke leichter und in Ihrer Flexibilität höher sind als Aluminiumstöcke. Dadurch sind die Carbonstöcke langlebiger und belastbarer im Gegensatz zu den Aluminiumstöcken. Die Carbonstöcke nehmen die Schwingungen die Hand-, Ellenbogen- und Schultergelenk belasten besser auf, und haben deshalb eine bessere Dämpfungswirkung. Das Preisniveau liegt bei Carbonstöcken etwas höher als bei Aluminiumstöcken, der gesundheitliche Aspekt in Form der Schockabsorption liegt jedoch eindeutig bei den Carbonstöcken.

 

Bei Nordic Blading Stöcken ist prinzipiell von Billigprodukten abzuraten, es hat sich bewährt auf solide, qualitativ hochwertige Stöcke von namhaften Stockherstellern zurückzugreifen.

 

 

5.) Bekleidung

 

Das Nordic Blading gehört zur Kategorie Outdoorsport und fordert schon aus diesem Grund eine Bekleidung, die für jede Witterungsbedingung geeignet ist. Da es sich beim Nordic Blading um eine Ganzjahressportart handelt ist das Verwenden von Funktionsbekleidung (atmungsaktiv und wasserdicht) von Vorteil.  Zudem sollte eine farblich auffallende Bekleidung getragen werden, um von eventuellen anderen Verkehrsteilnehmern besser erkannt werden zu können.

 

Beim Nordic Blading ist prinzipiell eine Schutzausrüstung zu tragen, diese umfasst:

 

a.) Knie- und Ellenbogenschutz

b.) Helm (auch Fahrradhelm)

c.) Protektorbewährte Schutzhandschuhe

d.) Schutzbrille (Sonnenbrille)

 

6.) Inline Skates

 

Die Auswahl der Inline Skates ist mit größter Sorgfalt zu treffen, da sie schließlich der ständige Begleiter bei der Durchführung von Trainingseinheiten sind.

 

Der Inline Schuh sollte aus atmungsaktiven Material mit einer Stützmanschette und eingebautem Gelenk versehen sein. Durch die Manschette wird eine seitliche Stabilität und Verwindungssteifigkeit erzielt, während der aus atmungsaktivem Material bestehende Schuh nach vorn und hinten beweglich ist. Moderne Skates ermöglichen das Versetzen der Chassis nach vorn und hinten sowie links und rechts, um den individuellen Laufstil des Läufers anzupassen.

 

Die Rollen sind auch ein wichtiger Bestandteil der Skates, je nach verwendetem Material (Aufbau des Kerns) wird eine höhere bzw. niedrigere Stabilität erreicht. Die Anforderung der Rollen muss dabei je nach Einsatzgebiet z.B. häufiges Kurvenfahren, Sprünge, Speed fahren ausgewählt werden. Der Kerntyp und der verwendete Werkstoff machen die Stärke einer Rolle aus.

 

Die Angabe des Durometers gibt die Härte einer Rolle an, je höher die Zahl ist (z.B. 82A ) desto härter ist die Rolle. Härtere Rollen werden auf glatten Oberflächen verwendet, sie halten länger und werden im allgemeinen für Personen mit höherem Gewicht genutzt. Rollen mit niedrigerem Härtewert (z.B. 76A) werden für rauhe Oberflächen verwendet, sie weisen eine höhere Reibung, Stoßabsorption, Griffigkeit bei Kurvenfahren und einen größeren Rückprall auf.

 

Der Rückprall einer Rolle ist derjenige Anteil der einer Rolle zugeführten Energiemenge, der wieder zurückgegeben wird. Zur Prüfung kann eine sich drehende Rolle von der Schulterhöhe auf den Boden fallen gelassen werden, je höher sie springt, desto schneller und aktiver wird das Gefühl sein, das die Rolle beim Blading vermittelt.  

 

Die Größe der Rolle kann von 58mm bis 100 mm für Wettläufe variieren. Die Größenangabe entspricht dem Aussendurchmesser der Rolle. Je größer die Rolle ist, desto schneller ist der Skate, was mit dem verringerten Rotationswiderstand der Rollen zusammenhängt.

 

Die Lager bei den Skates sollten hochwertig sein, da dadurch ein geringerer Rollwiderstand erreicht und höhere Geschwindigkeiten erzielt werden können. Eine Richtlinie für die Qualität der Lager gibt die ABEC-Einstufung (1, 3 und 5) wieder, je höher der Wert angegeben wird, desto öfter ist der Kugellagerring geschliffen und desto glatter wird seine Oberfläche.
Die Lager sollten vor Feuchtigkeit und damit verbundener Korrosion geschützt werden.

 

Das Chassis sollte für die Verwendung im Fitnessbereich aus Aluminium bestehen, dadurch hat man eine relativ hohe Festigkeit bei vergleichbar niedrigem Gewicht. 

 

Wichtig: Wenn Sie in einen Schuh reinschlüpfen, müssen Sie sich von Anfang wohl fühlen, d.h. die Ferse muss gut sitzen, die Zehen müssen beim Abdruck genügend Platz zum Spreizen haben (fingerbreit vor dem großen Zeh) und es dürfen sich keine Druckstellen aufweisen. Das Gefühl bei der Probefahrt muss der eigenen Technik entsprechend überzeugend und gut sein, das Rollverhalten sollte dem eigenen Können und Verwendungszweck angemessen sein, z.B. keine Speedskate für einen Neueinsteiger.